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Flight Log: Lüderitz FYLZ -- Windhoek FYWH 28.11.2010

Strecke: 266 NM
Geplante Flugzeit: 2h 16min
Filed Route: DCT
ATIS Lüderitz: No Atis, Sandstorm
Clearance: dct destination climb FL 090
Take Off Time: 12:10 h (UTC)
ATIS Windhoek: Cavok wind 160 18 kts
Landing Time: 14:45 h (UTC)
28.11.2010 Lüderitz/Windhuk: Nach ca. 20 Minuten Wartezeit im Abfertigungsgebäude kamen die Emigrations-Officer aus Lüderitz. Sie amüsierten sich schon ein wenig darüber, dass wir an so einem Tag in Lüderitz zu bleiben gedachten. Aber wir hatten ja bereits entschieden, unvermittelt weiterzufliegen.

Kurz entschlossen sprachen wir mit dem Flughafenangestellten, der die Landegebühren kassierte, wie und wo wir einen Flugplan nach Windhuk aufgeben konnten. Eine Überprüfung der Spritmengen im Flugzeug hatte uns gezeigt, dass Tanken nicht erforderlich war. Ein Weiterflug nach Windhuk erschien dagegen sehr sinnvoll. Wir befürchteten auch, dass beim Öffnen der Tankverschlüsse zu viel Sand in die Tanks gelangen könnte und uns dann ganz andere Problem bereitete.

Die telefonische Aufgabe des Flugplans war kein Problem. So saßen wir bereits nach einer Viertelstunde wieder in der 'Marie' und rollten zur Startbahn 22. Der Sandsturm war inzwischen noch stärker geworden und der Gegenwind erreichte jetzt ca. 45 Knoten. Wir starteten und stiegen auf. Je höher wir kamen, desto weniger hörten wir die scheuernden Geräusche der Sandkörnchen an dem Metall der Cessna. Der Flug nach Windhuk verlief anschließend sehr ruhig, denn der Sandsturm hörte ca. 50 nautischen Meilen von der Küste entfernt auf. Auch der starke Wind hatte sich jetzt gelegt. Offenbar handelte es sich bei Sandstürmen um ein Küstenphänomen. Sonja Fröhlich von der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung, hatte mir bei einem Interview von Erfahrungen mit einem 'mörderischen Wind' in Lüderitz erzählt. Ich hatte das so nicht wirklich geglaubt, konnte mich jetzt davon überzeugen.

Unter uns lag eine sehr trockene Wüste mit verschiedenen Bergketten. Je näher wir Windhuk kamen, desto mehr sahen wir vereinzelte Siedlungen, Farmen, auch Flussläufe mit Bäumen. Offenbar regnete es hier in der Wüste doch mehr als wir dachten.

Wir waren auf dem Flug zum International in Windhuk. Etwa 30 nautische Meilen vor dem Flugplatz zeigte uns das Stormscope, das in weiteren 60 Meilen östlich des Flugplatzes ein riesiges Gewitter stand. Tatsächlich sahen wir zwischen den harmlosen Kumuluswolken ein riesiges Wolkengebilde. Da wir aber gleich am International Windhuk gelandet sein würden, gab es für uns ja keine Probleme. Nach der Landung fragten wir einen Mitarbeiter des Flugplatzes, wo der Flugzeugbetrieb Westair seinen Platz hätte. Der war daraufhin äußerst erstaunt und fragte uns wiederum, ob wir denn wirklich am richtigen Flugplatz wären. Der Maintenancebetrieb Westair befände sich am Flugplatz Eros und nicht am International. Erst jetzt fiel uns auf, dass wir die ganze Zeit vom falschen Flugplatz sprachen. Unser Ziel war nicht der Internationale Flugplatz Windhuk, sondern der lokale Flugplatz Windhuk mit Namen Eros.

Die Konsequenz aus dieser kleinen Diskussion war, dass wir die Landegebühren bezahlten und erneut einen Flugplan aufgaben, um noch den 10minütigen Flug zum Flugplatz Eros durchzuführen.

Nun schien das Wetter-Problem doch da zu sein. Denn inzwischen war das Gewitter näher herangekommen und es regnete auch noch. Zu allem Überfluss sprang die 'Marie' nicht an. Nach dem Starten sprang sie zwar kurz an, ging dann aber wieder aus. Was war zu tun: Die erste Vermutung, die Maschine könnte bei einem Warmstart zu viel Avgas bekommen haben, bewahrheitete sich nicht. Martin stieg kurz aus, sah unter die Maschine, fand aber keinen Benzinfleck. Die zweite Vermutung: Benzinmangel. Wir machten einen weiteren Startversuch und nahmen dazu die externe Avgaspumpe ebenfalls in Betrieb. Und siehe da, nun sprang die Maschine wieder an, jetzt wo der Regen stärker geworden war. Das hätte uns wirklich noch gefehlt, auf dem Flugplatz gegroundet zu werden, weil der Motor nicht ansprang.

Wir erklärten uns das 'Maulen' des Motors dadurch, dass sich vielleicht durch die Höhe des Platzes (5.000 Fuß) und durch die hohe Temperatur Luftblasen in der Spritleitung gebildet haben könnten. Die mussten wohl zunächst in der Pumpe verdrängt werden, damit der Motor einen ruhigen Lauf erreichen konnte. Diese Annahme bestätigte uns später auf dem Flugplatz Eros der Maintenancebetrieb Westair. Wir waren also nachdem der Motor wieder angesprungen war, im Regen in Richtung Flugplatz Eros gestartet. Dieser lag in westlicher Richtung. Das Gewitter kam zum Glück aus östlicher Richtung. Wir flogen sozusagen vor dem Gewitter her nach Eros.

Nach der Landung stellten wir die Maschine ab und bemühten uns um ein Taxi.

29.11.2010 Windhuk: Wegen der 50-Stunden-Wartung waren wir am Flughafen verabredet. Dort angekommen fielen uns die dort stehenden Flugzeuge ins Auge - eine wahre Pracht für Flugzeugfans. Martin fotografierte die unterschiedlichsten Typen und war dabei immer wieder begeistert, welche Raritäten es hier zu sehen gab. Dann trafen wir Christian Heidenreich und brachten die 'Marie' zum Hangar, klärten die 50-Stunden-Wartung, die Säuberung der Maschine und deren Unterbringung. Dabei ergaben sich keinerlei Probleme. So verließen wir nach etwa zwei Stunden den Flugplatz wieder.

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