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Reiseeindrücke: Windhuk

Windhuk: ca. 0,22 Mio. Einwohner (Stand/2009)
Namibia: ca. 2,1 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum 2008: 1,9%
Einwohner je km²: 2,6
Bruttonationaleinkommen je EW bei KKP 2008: 6.270 USD


28.11.2010 Windhuk: Natürlich war kein Hotelzimmer gebucht. Wir checkten schließlich im Hotel Kalahari Sands ein. Ein Hotel, das zu dem erlebten Sandsturm passte und auch sonst irgendwie zur Wüste, denn dem Hotel war ein Casino angeschlossen.

29.11.2010 Windhuk: Heute war unsere Hauptaufgabe zu organisieren, dass die 'Marie' eine 50-Stundenwartung bei der Firma Westair am Flugplatz Eros bekommt. Per Mail hatte ich mit dem Geschäftsführer Peter Keil vereinbart, dass diese dort durchgeführt werden sollte und das Flugzeug für die nächsten zwei Monate in einem Hangar untergestellt wird. Ein kurzer Anruf ergab, dass er alles vorbereitet hatte und ein Mitarbeiter, nämlich Christian Heidenreich, beauftragt war, uns am Flugplatz zu empfangen, um alles Weitere zu organisieren.

Wir hatten nach dem Treffen mit Christian Heidenreich den weiteren Tagesablauf etwas geändert.

Ursprünglich war geplant, noch einmal von Windhuk nach Westen an die Küsten zu fliegen, um dort zwei Städte zu besuchen. Christian Heidenreich empfahl uns jedoch, lieber mit einem Allrad-Pkw an die Küste zu fahren. Über Sandpisten durch die Wüste zu fahren und diese Landschaft zu erleben, sei ein größeres Erlebnis. Diesem Vorschlag folgten wir nun und machten uns deshalb auf die Suche nach einem geeigneten Auto. Zunächst waren unsere Bemühungen nicht erfolgreich. Dann aber fanden wir ganz in der Nähe des Hotels doch noch ein Fahrzeug mit Allradantrieb. Martin erklärte sich schon vorher bereit, bei dem hier praktizierten Linksverkehr überwiegend zu fahren. Wir mieteten das Auto dann für insgesamt drei Tage.

Nachdem das Thema 'Auto' nun im Grundsatz geklärt war, gingen wir gegen 12:00 Uhr in einen sehr schönen Park in der Innenstadt von Windhuk und suchten ein Cafe auf. Es gab wunderbare Salate, Cappuccino, eigentlich alles was das Herz begehrt. Zwischenzeitlich hatten wir eine Landkarte von Namibia und eine Ausgabe der Wochenzeitung 'Die Zeit' erstanden. Außerdem kauften wir noch die 'Allgemeine Zeitung' - ein in Namibia erscheinendes deutschen Blatt. Im Cafe legten wir dann ein paar gemütliche Lesestunden ein. Dieses Cafe war auch geeignet, Passanten zu beobachten und Studien zu betreiben. Sehr viele Menschen, überwiegend Farbige, nutzten diesen Park, um spazieren zu gehen. Sie tobten mit ihren Kindern herum oder hatten wie wir auch im Cafe Platz genommen. Fünf junge Frauen bedienten dort. Irgendwann saß dann eine sehr attraktive, wohlgeformte und leicht bekleidete Frau drei Tische von uns entfernt. Sie begann mehr oder weniger offensichtlich unsere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es wurde geschmunzelt und gegrinst nach dem Motto: Kennen wir uns vielleicht doch irgendwie? Mit dem letzten bestellten Cappuccino gab mir die Bedienung plötzlich einen kleinen Zettel. Er war von unserer Tischnachbarin. Darauf war zu lesen: 'I am quite sure you would love to taste this package from Botswana. Hey, what do you think?' Das war durchaus eine interessante Art, einen erotischen Nachmittag in Aussicht zu stellen. Martin war auch nicht wenig erstaunt, als er die kleine Briefpost an mich las. Wir kamen überein, dass ich doch eine kleine Antwort schreiben sollte. Ich nahm den Gedanken auf, den seinerzeit vermutlich Ella Cuyler im Ellerman House bei unserem Eintreffen hatte: 'Thank you very much, you are looking very nice, but we are a Couple'. Diesen Zettel überreichte ich dann unserer reizenden Nachbarin. Was folgte war ein schallendes Gelächter auf beiden Seiten. Verstanden hatte sie die Botschaft also, ob sie ihr auch Glauben schenkte, dass wussten wir allerdings nicht.

Für uns war es nun an der Zeit, für unsere Internetseiten zu arbeiten. Morgen werden wir mit unserem Allradauto an die Küste fahren.

30.11.2010 Walvis Bay und Swakopmund: Wir machten uns morgens mit unserem Allrad angetriebenen Geländewagen auf den Weg zur Namibischen Atlantikküste, wo wir Walvis Bay und insbesondere Swakopmund besuchen wollten. Dieser Ort gilt hier als ein sehr 'deutscher Ort'. Man findet dort viele deutsche Namen, deutsche Gebäuden usw.

Die uns empfohlene Route war eine Sandpiste über den so genannten Gamsbergpass. Wir fuhren durch Savanne und Steppe, dann Gebirge und schließlich Wüste. Der Gamsberg selber ist 2.347 Meter hoch. Die Fahrt dauerte insgesamt etwa fünf Stunden. Zu Beginn sahen wir starken Baumbewuchs. Das Gelände ähnelte der Savanne, die wir bereits in der Serengeti gesehen hatten. Nach einer Stunde Fahrt wurde der Bewuchs jedoch langsam geringer. Die Landschaft ging in eine der Steppe ähnliche Struktur über. Es gab also weniger Bäume, weniger Gras - dafür aber mehr Sand und mehr Steine. Schließlich kamen wir in eine Gebirgsregion mit Schluchten, Tälern und Bergen. Der Gamsberg ragte deutlich sichtbar daraus hervor. Wir sahen Gämsen und Springböcke. Es überraschte uns, dass es hier auch Zebras und Affen gab.

Auf der Strecke hatte unser Allradgefährt leider zweimal einen Totalausfall. Die gesamte Stromversorgung war unterbrochen. Gut, dass Martin sich als alter Autoschrauber damit auskannte. Er fixierte die Batterie neu, schloss sie wieder an und wir konnten weiterfahren.

Nachdem wir das Gebirge verlassen hatten, kamen wir - unserer Meinung nach - in die typische Wüste, mit sehr viel Sand, geraden Flächen und faktisch ohne Bewuchs. Umso erstaunter waren wir, in dieser Region auf Strauße zu treffen. Wir sahen Geier und wiederum Springböcke. Es heißt ja auch in einem Film so schön: 'Die Wüste lebt'.

Martin hatte seinen Spaß, auf den lang gedehnten breiten Pisten mit zum Teil 120 km/h in Richtung Küste zu preschen. Schließlich erreichten wir Walvis Bay. Dort fielen uns zuerst die vielen Palmenalleen auf und die halbfertigen Bauten am Strand. Offenbar wird hier etwas für den Tourismus getan und es entsteht ein größeres Seebad. Es erinnerte alles ein wenig an die Kanarischen Inseln.

Wir fuhren dann weiter nach Swakopmund. Und tatsächlich erlebten wir eine kleine, sehr deutsche Stadt am Meer, mit einem Leuchtturm als Wahrzeichen. Der hätte auch an der Nordseeküste stehen können, genau wie eine Strandbrücke, die der von St. Peter Ording bei Husum entsprach. Im Cafe Anton mit deutschem Personal und deutschem Kuchen und Kaffee, machten wir eine Pause. Dabei unterhielten wir uns mit dem jugendlichen Kellner. Wir fragten ihn, was man in Swakopmund unbedingt sehen müsste, wenn man nur 10 Minuten Zeit hätte. Er meinte daraufhin, dass wir das Wichtigste - den Leuchtturm - schon gesehen hätten. Das Zweitwichtigste wäre die von Briten errichtete Strandbrücke. Sonst gäbe es nichts Wichtiges in der Stadt, bis auf die Tatsache, dass Bäckereien, Restaurants, Banken und Handwerksbetriebe oftmals deutsche Namen hätten. Wir schlossen uns der Meinung des jungen Mannes an und verließen nach dem Kaffeetrinken Swakopmund wieder.

Ich war im Übrigen froh, dass Martin seine Absicht, dort zu übernachten, nicht weiter verfolgte. Auch ihn zog es wieder zurück nach Windhuk, einer doch viel interessanteren und stärker pulsierenden Stadt als Swakopmund.

Wir fuhren auf einer asphaltierten Strecke zurück nach Windhuk und beobachteten währenddessen mehrere gewaltige Gewitter in der Umgebung. Ungefähr 100 km vor Windhuk begann es in Strömen zu regnen. Der Himmel hatte sich so stark verdunkelt, dass man ohne Blitzlicht nicht mehr fotografieren konnte. Aber unser Ausflug war gut getimt: Als wir in Windhuk ankamen, schien wieder die Sonne und wir schauten von der Terrasse unseres Hotels Heinitzburg über die Stadt.

01.12.2010 Windhuk: Heute hatten wir einen Ruhetag geplant. Wir schlenderten in der Innenstadt von Windhuk herum und stellten dabei fest, dass sie sehr groß war. Es gab viele moderne Geschäfte. Wir nahmen wahr, dass der Wohlstand der Menschen und der für afrikanische Verhältnisse hohe Lebensstandard sich deutlich positiv von vielen afrikanischen Städten, die wir vorher gesehen hatten, unterschieden. Diesen Eindruck bestätigte uns auch der Werkstattmanager Christian Heidenreich. Das Zusammenleben der unterschiedlich farbigen Menschen erschien uns sehr unproblematisch. Es war von einer angenehm positiven Selbstverständlichkeit geprägt.

Wir fanden, dass Windhuk für sich gesehen wirklich eine Reise Wert ist. Wir werden am 1. Februar 2011 wiederkommen - und dann unseren Afrika-Rundflug fortsetzen.

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Windhoek Streets
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Welten treffen aufeinander
gute Lektüre auch in Namibia
Message eines hübschen Girls
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380 km Piste
Das fängt ja gut an
wo geht es lang.
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namibische Gemsen
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den Kleinen haben sie zurückgelassen die Feiglinge
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Herberge
no littering
Dessert Highway
die Geier warten schon
laufender Strauss
irgendwas mussten die Deutschen doch hinterlassen
kein Gemälde
so schöne Palmen
amerikanische Kleinstadt
so wohnen die anderen
thanks for visiting
surreale Neubauten
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im Auftrag des Aviator Clubs
Einkaufsmeile
Ghaddafi war auch da
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