Flight Log: Antofagasta SCDA -- Lima SPJC 04.05./05.05./06.05./07.05./08.05./09.05.2018

04.05.2018 - Flug von Antofagasta nach Lima

Am 04.05. morgens lag immer noch keine Genehmigung von La Paz vor, so dass wir unseren Plan umsetzten, zunächst nach Lima zu fliegen. Der Flugplan war in der Nacht davor etwa vier Stunden vor dem Start auch genehmigt worden. Wir mussten dieses Mal wieder damit rechnen, auf über 4.000 m Höhe fliegen zu müssen, das heisst, die Sauerstoffversorgung von Anfang an bereits am Boden so vorbereiten, dass wir jederzeit die Sauerstoffanlage einschalten können. Zudem war wiederum in den Wettervorhersagen darauf hingewiesen worden, dass Vulkanasche in der Luft sein kann und die Luftfahrt behindert.

Etwa auf der Hälfte des Fluges wies uns Santiago-Control an, auf die Flugfläche 130 zu steigen, das sind etwa 4.300 m. Auch in dieser Höhe flogen wir vis a vis mit den Bergen der Anden und hatten den Eindruck, dass wir nur geringfügig über dem Niveau der Berge dahin flogen. Aber unsere Flugbahn folgte im Wesentlichen der Küste des Pazifiks, so dass man im Gefahrenfall auch jederzeit durch eine Linkskurve von den Anden wegfliegen konnte.

Die Radaranweisungen für die Landung in Lima waren dieses Mal sehr professionell und sehr ruhig. Der Radarlotse bot uns einen sogenannten Radarvektor Landeanflug an, das heisst, er leitet uns über Radar durch das Vorgeben von Richtungen und Höhe direkt zum Anflugpunkt für die Flugbahn 15. Dann übernimmt das Instrumentenlandesystem die weitere Führung. Nach der Landung wurden wir tatsächlich empfangen von einer Gruppe von Bediensteten, die sich als Mitarbeiter unserer Handlingagentur herausstellten. Es wurde Avgas besorgt und sie hatten auch einen Parkplatz für uns im militärischen Bereich des Flugplatzes bereitgestellt, da im zivilen Bereich nicht genügend Parkplätze zur Verfügung standen. Darüber hinaus besuchten uns drei Kontrolleure vom Zoll und nahmen die Maschine in Augenschein. Es war eine relativ oberflächliche Kontrolle. Alle waren zufrieden und sehr freundlich. Das Kontrolldokument wurde unterschrieben.

Nachdem wir das Flugzeug aufgetankt hatten und zu dem militärischen Teil des Flugplatzes geleitet wurden, holte uns der Handlingagent mit seinem Wagen wieder ab und wollte mit uns zum zivilen Teil des Flughafens zurückfahren. Etwa auf halber Strecke wurden wir durch ein quer stehendes Auto zum Anhalten veranlasst und ein Kontrolleur von der Security bat alle Personen der vor uns stehenden Autos, auszusteigen, einschließlich unseres Fahrers. Diese wurden mit einem Scanner kontrolliert, mussten ihre Identifikationskarten vorzeigen und ihre Warnwesten ausziehen. Hinzu kam, dass plötzlich ein Bediensteter mit einem Rauschgifthund hinzugezogen wurde und in den vor uns stehenden PKWs und einem kleinen LKW dieser Rauschgifthund Schnüffelkontrollen durchführte. Uns schwante Böses, dass jetzt auch bei uns das komplette Gepäck durchwühlt wird und wir uns einer Leibesvisitation unterziehen müssen. Zu unserer größten Überraschung kam dann zwar der Securitymann auch zu uns, aber nicht etwa, um das Gepäck zu kontrollieren, sondern nur, um unsere Identifikation anhand der Crewcard unserer selbst kreierten Ausweiskarte zu überprüfen. Nachdem er unsere Crewcard gesehen hatte, war die Kontrolle für uns abgeschlossen. So einfach kann es gehen, aber meine Vermutung ist, dass sich die Rauschgiftkontrolle bezogen haben kann auf den Schmuggel mit Rauschgift unter den Mitarbeitern des Flughafens bzw. der Bediensteten. Jedenfalls, nachdem wir diese Kontrolle überstanden hatten, war es relativ einfach, die Zollkontrolle und die Immigrationskontrolle zu durchlaufen und mit einem Taxi danach ins Swissotel zu fahren.

Für diese hervorragende Unterstützung beim Zoll und bei der Immigration haben wir uns herzlich bedankt bei und Jurge Louis, der als Mitarbeiter von Servicio universal de aviacion tätig ist und uns seit der Drogenkontrolle begleitet hat.