Flight Log: Nassau MYNN -- Fort Lauderdale KFLL 20.05.2018

20.05.2018, Fort Lauderdale:

Die Abfertigung am Flugplatz in Nassau war sehr kurz und bündig. Wir bekamen unsere Stempel und konnten die Marie für den Start vorbereiten. Wieder einmal hätte es ganz einfach gehen können, wenn nicht…

Die sogenannte Clearance, also die Freigabe für den Flug nach Lauderdale gestaltete sich sehr kompliziert, denn die Flugroute, die vom Tower angegeben war, existierte in den Jeppesen-Unterlagen nicht als Karte. Ich habe mir dann aus den verschiedenen Karten eine Abflugstrecke zusammen gebastelt und den Tower gebeten, dieser Abflugroute zuzustimmen, da in meiner Jeppesen-Datei eine vom Tower genannte Abflugstrecke nicht vorhanden war. Tatsächlich wurde dies vom Tower soweit akzeptiert, als man trocken meinte, nach dem Start werden ohnehin über Vektoren, also Richtungsangaben, die Abflüge geleitet. Damit war ich sehr zufrieden und konnte meine Abflugbereitschaft melden. Der Flug an sich sollte nur eineinhalb Stunden dauern und vorhergesagt war Rückenwind von fast 30 kn, aber auch niedrige Wolken und Gewitterwolken über Fort Lauderdale. Wir richteten uns also auf alles ein. Auf jeden Fall auf einen richtigen Instrumentenflug, bei dem man nicht nach draußen zu sehen braucht, weil man ohnehin nichts sieht.

So ähnlich wurde dieser Flug abgewickelt, es gab nur eine Unterbrechung. Plötzlich mussten wir eine 90° Linkskurve fliegen, weil uns in ähnlicher Höhe ein Flieger entgegenkam. In Fort Lauderdale wurden wir auf die Bahn 10 rechts geführt und über das Instrumentenlandesystem war es einfach, die Landung zu vollenden.

Das eigentlich spannende Thema war aber die Einreise in die Vereinigten Staaten mit Immigration und Zoll. Der Zöllner allerdings war ein Freund der Fliegerei und selbst Privatpilot. Er fragte uns nach unseren bisherigen Reiseerfahrungen und den weiteren Reisezielen und war uns gegenüber sehr aufgeschlossen. Zudem hatte er deutsche Wurzeln und sein Name Schäfer sprach für sich. Jedenfalls hatten wir fast alle Hürden überwunden, da ging es noch darum, dass wir für den Durchflug der USA eine Gebühr von 28 Dollar im Internet zahlen mussten. Dafür muss man eine bestimmte Internetseite aufrufen, bekommt einen entsprechenden Code, muss einen Usernamen eingeben und schließlich sich soweit durchklicken, bis man in der Lage ist, eine Kreditkartennummer einzugeben und eine Abbuchung tatsächlich zu bestätigen. Das hatten Kurt und ich am Abend zuvor nicht hinbekommen. Aus welchen Gründen auch immer, sind wir an irgendeiner Stelle in der Programmfolge falsch abgebogen. Der Zöllner bat uns, doch die außerordentlich fähigen Frauen an der Rezeption zu bitten, uns zu helfen, diese Bezahlung im Internet durchzuführen. An der Rezeption trafen wir Cakia Lyois und sie schien sofort erkannt zu haben, dass wir Deutsche sind und sprach uns ob, ob das so wäre und wir Deutsch sprechen möchten. Natürlich wollten wir das und es stellte sich heraus, sie war gebürtige Düsseldorferin aus Deutschland, mit einem Mann in die Vereinigten Staaten ausgewandert, jetzt aber geschieden und arbeitete am Flugplatz in Fort Lauderdale und wäre irgendwann gerne wieder in Deutschland. Sie hat dann noch zwei Kollegen herangezogen, um endlich dieses Formblatt erfolgreich zu bearbeiten, so dass ich zum Schluss auch meine 28 Dollar per Internet über meine Kreditkarte bezahlen konnte. Mit der Bestätigung, die sie dann auf ihrem Drucker ausdruckte, konnten wir uns sozusagen freikaufen bei den Zollbeamten und wir waren erfolgreich in die Vereinigten Staaten von Amerika eingereist. Wir waren natürlich hocherfreut über die Unterstützung der Frauen an der Rezeption und haben mehrere Dosen Kakao aus Ecuador und eine Flasche Rotwein aus der Antarktis als Geschenk dort gelassen. So wurde aus dem Internetproblem eine lustige Runde, die damit endete, dass Cakia uns auch einen Fahrer und ein Auto organisierte, so dass wir ins Hotel gebracht werden konnten.

Tschüs!