Wir hatten etwa 320 Liter Avgas in unserem Zusatztank gebunkert, um ja die Strecke bis Hannover auch durchführen zu können. Der von uns befürchtete Gegenwind trat aber in dieser Form nicht auf, da sich die Wetterlage leicht verschoben hatte.
Über Portugal und Spanien war herrliches Sommerwetter mit leichter Bewölkung und ruhigem Fliegen. In Spanien konnte man einen Teil der vielen Windenergieanlagen von oben sehen. Nachdem wir die Pyrenäen überquert haben, änderte sich jedoch die Wettersituation. Die angesagten leichten Gewitter über Frankreich stellten sich als eine doch verbreiterte Front von Gewittern heraus. Diese ganze Front zu umfliegen wäre ein sehr schwieriges und vor allen Dingen lang andauerndes Unterfangen gewesen.
Wir haben entsprechend unserem Stormscope die Anzeige der Blitzhäufigkeiten beobachtet und uns dann einen Weg gesucht, der in etwa auf unserer genehmigten Wegstrecke lag und trotzdem die Klumpen von Blitzen vermeidet. Das ist auch weitestgehend gelungen. Es war jedoch nicht zu vermeiden, dass wir durch die eine oder andere stark wasserhaltige Wolke mit böigem Wind durchfliegen mussten. Dabei musste Kurt besonders etwas den Kopf einziehen, denn obwohl wir festgeschnallt waren, wurden wir mehrfach hochgeschleudert in Richtung Kabinendecke und Kurt saß direkt unter der Verstärkerplatte des Hochfrequenzfunkgerätes, so dass sein Kopf noch schneller an die Decke gelangen konnte.
Nach heftigen Turbulenzen während einer Zeit von etwa 15 Minuten mussten wir uns wirklich gut festhalten, aber zu unserer Verwunderung hat der Autopilot diese ganzen Turbulenzen tatsächlich mitgemacht, ohne auszusteigen. Nachdem das Schlimmste vorbei war, lichteten sich die Gewitterwolken wieder und wir hatten einen ruhigen und angenehmen Flug, als wir die Grenze nach Deutschland überflogen. Ein schönes Gefühl, den Rhein zu sehen und dann die vertrauten Stationen Radar Langen und Radar Bremen zu hören.
Der Rest war Routine. ein ILS-Anflug auf der Bahn 27 rechts - und schon stand die Marie wieder auf dem Vorfeld des GAT und die Piloten erwarteten mehrere weibliche Fans.