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Reiseeindrücke: Havanna

Havanna: ca. 11,260 Mio. Einwohner (Stand 2011)
Kuba: ca. 2,72 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum (2010-2016): 0,1%
Einwohner je km²: 102
Bruttonationaleinkommen: keine Angaben


15.05.2018, Havanna

Unser Hotel Manzana Kempinski ist mitten in der Altstadt von Havanna gelegen, so dass wir schon auf dem Wege dorthin eine kleine Stadtrundfahrt durchgeführt haben. Ich muss sagen, die marode Bausubstanz in dieser Stadt kann einen schon depressiv stimmen. Hoffentlich sind die Menschen hier besserer Laune, als es den Gebäuden nach den Anschein haben könnte. Am Vormittag des 16.05. haben wir eine eineinhalbstündige Busfahrt gemacht und das Grauen in Bezug auf die vollkommen marode Infrastruktur und Bausubstanz setzte sich leider fort. Allerdings waren das Ehrenmal der Revolution und einige Verwaltungsgebäude gut rausgeputzt. Im Übrigen gibt es sehr große Widersprüche zwischen den hohen Plattenbauten à la DDR und den maroden kleinen Häusern, um die sich kaum jemand ernsthaft kümmert. Nach der Stadtrundfahrt haben wir dann einen Stadtrundgang durch die Innenstadt gemacht und dieser Rundgang war deutlich positiver als die Stadtrundfahrt. In mehreren Kaffees und Restaurants sahen wir jeweils Reggaebands live spielen und gute Laune verbreiten. In einem Restaurant, in dem schließlich wunderbar Fisch aßen, spielte nicht nur eine Reggaeband einschließlich eines Trompeters, sondern ein Tanzpaar zeigte die kühnsten Reggae-Tanzschritte und das Publikum war begeistert. Wir waren es selbstverständlich auch und am Schluss haben wir uns bei dem Tanzpaar für die klassische Vorstellung bedankt, die uns das wunderbare Fischessen noch verschönert hat.

Ich persönlich war heil froh, dass die Menschen auf Kuba offenbar sehr guter Laune sind und Gelassenheit an den Tag legen und sich von ihrer maroden Immobilienstruktur keineswegs das Leben versauern lassen.

Auf Vorschlag von Kurt haben wir dann mit einem Taxi (nur Künstler können dieses Auto Baujahr 1956 des Taxifahrers so reparieren und instand halten, dass es jetzt noch - und sogar mit Klimaanlage - für ein Taxi funktioniert) noch das Hotel National, den ehemaligen Sündenpfuhl der Schauspielerelite aus Hollywood und anderen Gegenden der Welt angesehen. Es gab offenbar kaum jemanden, der nicht hier gewesen ist. Dazwischen mischten sich auch immer wieder Politiker, wie unter anderem der ehemalige US-Präsident Carter. Um unsere Sinne zu stärken und auch den Genuss, haben wir das dortige Szenegetränk Mojito zu uns genommen bei einem Blick aufs Meer.

Damit war der Tag schön ausgefüllt und Kurt entdeckte zum Schluss von unserem Hotel eine weitere Tanzgruppe aus einer Ballettschule.

Morgen geht es aufs Land.

Tschüs!


16.05.2018 - Havanna

An diesem Tag haben wir zunächst mit einem Touristenbus eine Stadtrundfahrt von eineinhalb Stunden gemacht. Im Laufe dieser Rundfahrt konnten wir besichtigen, wie sehr diese Stadt noch in einem desolaten Zustand ist. Es gibt große Plattenbauten, in denen Bewohner leben, es gibt aber auch viele Ruinen von einst herrschaftlichen Häusern, die nicht bearbeitet oder renoviert worden sind. Laut Kurt sind die vor 10 Jahren noch vorhandenen Propaganda-Spruchbänder in der Stadt weitestgehend verschwunden. Wir haben nur zwei Grafiken zu Gesicht bekommen mit Che Guevara und Marx.

Jedenfalls hat die Busfahrt mich eigentlich mehr deprimiert, da zu sehen ist, wie weit Kuba von der Entwicklung südamerikanischer Länder abgehängt ist und wie insbesondere Infrastruktur und Gebäude wirklich sehr marode sind.

Am Nachmittag haben wir einen Stadtbummel zu Fuß gemacht und meine Laune besserte sich deutlich, da die Bevölkerung auf den Straßen dieser Stadt einen eher lustigen und lebensbejahenden Eindruck macht. In den größeren Restaurants und Gaststätten spielten jeweils Livebands und in einem, in dem wir gegessen hatten, wurde sogar heftig von einem professionellen Tanzpaar getanzt, aber auch von den Gästen.

In einem Café haben wir den hervorragenden kubanischen Kaffee getrunken und uns von zwischenzeitlichen Regenschauern nicht davon abbringen lassen, die Stadt zu genießen. Kurt als Kaffeekenner ist der Auffassung, dass der kubanische Kaffee der beste Kaffee der Welt ist. Ich muss sagen, ja der Kaffee ist gut!

Nach unserem Stadtrundgang haben wir mit einem Taxi noch eine Fahrt ins Nationalhotel gemacht und dort sehr viele Künstler, aber auch Politiker dieser Welt seit den 30iger Jahren an den Wänden verewigt gesehen. Interessant war in diesem Zusammenhang auch ein Plakat vom Club der 120jährigen Kubaner und immer wieder interessant sind natürlich auch die Autos an den Taxiständen, die oftmals auch schon über 60 Jahre alt sind.

Tschüs!


17.05.2018 - Havanna

Wir organisierten uns über das Hotel ein Taxi, um eine Fahrt aufs Land nach Osten durchzuführen. Dabei fuhren wir zum Aussichtspunkt Mirador de Los Jasminez, zu einer Tabakfarm Finca de Tabaco in Berito, zum Valle dos Hermanas (Tal der zwei Schwestern) und nach Cueva del Indio in San Vicente Valle (Grotte der Indios im Tal San Vicente). Der Taxifahrer kam um 8:30 mit einem Begleiter als Guide. Dieser hatte ungefähr das Design von Fidel Castro und konnte zeitweilig auch so reden und vor allen Dingen gestikulieren mit dem erhobenen Zeigefinger, wie man es von Fidel Castro kannte. Wie dem auch sei, hatte er uns trotzdem eine Reihe von Neuigkeiten erzählt und einmal auch zwischendurch gefragt, ob er zu viel redet, dann mögen wir das bitte sagen.

Auf der mehr als zweistündigen Fahrt haben wir uns die Landschaft angesehen und man muss feststellen, dass es sich um ein sehr fruchtbares Land handelt und unverständlicherweise - so der Reiseleiter - sich Kuba angeblich von den eigenen landwirtschaftlichen Erzeugnissen nicht ausreichend ernähren kann. Dies muss seinen Grund in der Landwirtschaftspolitik und der Ausrüstung und Handhabung in der Landwirtschaft haben, denn das Land ist fruchtbar und wir haben streckenweise Felder von Mangobäumen gesehen, an denen abertausende dicker, reifer Mangos hingen und die keiner geerntet hat. Die Transportmittel in der Landwirtschaft sind zum Teil noch sehr marginal mit Ochsenkarren und Pferdewagen. Der Reiseleiter meinte, die Landwirtschaft kann nicht so sehr mit Maschinen ausgerüstet werden, weil die Wirtschaft dazu zu schwach ist und Kuba von den USA mit Wirtschaftssanktionen belegt ist.

Unser Eindruck ist allerdings auch, dass hier sehr große Versäumnisse in der Landwirtschaftspolitik vorliegen. Der Tabakbauer, den wir getroffen haben, erzählte uns, dass 90 % der Ernte an staatliche Tabakfabriken verkauft werden und 10 % die Bauern selber behalten dürfen. Der Reiseleiter meinte aber, die Bauern würden 90 % abgeben und 20 % selber behalten. Also, man kann sagen, der Schwarzhandel scheint zu blühen.

Laut Kurt ist der Schaukelstuhl in Kuba ein Symbol für hartnäckige Arbeit. Vom Reiseleiter haben wir dann auch noch erfahren, dass Kuba offenbar ein Suchtproblem hat - nicht so sehr mit Drogen, sondern mehr mit Sex. Seiner Meinung nach ist Sex die Sportart Nummer 1 und dann kommt erst einmal eine ganze Zeit gar nichts. Man kann schon den Eindruck haben, dass Reggaemusik, Tanzen und emotionale Spielchen machen, auf Kuba einen sehr hohen Rang einnehmen, aber man sollte nicht bestreiten, dass die Leute sehr sehr freundlich sind. Das trifft im Übrigen auch für unser Hotelpersonal zu. Am Abend des letzten Tages verabschiedeten sich die drei Grazien aus dem Dachgartenrestaurant sehr liebevoll und freundlich und versprachen, ganz lange an uns zu denken.

Auf Wiedersehen Havanna!

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Havanna Centrum
Havanna Centrum
Sicht aus Manzana Kempinski
Straßenbild
Edelruine
Ehrenmal der Revolution
Verblichene Schönheit
Bis zum immerwährenden Sieg
Wir gehen mit Fidel (wohin)
Traurig aber wahr
Manzana Kempinski
Gut drauf
Gut drauf die Zweite
Podolsky spielt jetzt für Cuba
Stadtmuseum
Pilot im Gewirr der Stadt
Tanz beim Lunch
Tanz beim Lunch die Zweite
Tanz beim Lunch die Dritte
Tanz beim Lunch – is over
Ehemaliger Sündenpool Hotel National
Kurt entdeckt schon wieder Tanz
Kubakaffeefan
Kurt wartet im Regen
Zentrum bei Nacht
Taxistand der über 60 Jährigen
Club der 120 Jährigen Kubaner
Blick aus dem Hotel
Zur Tabakplantage
Tabakbauer
Tabaktrocknung
Tabaktransport
Zigarrenroller
Fertigprodukt
Qualitätscheck
Opas auf dem Schaukelstuhl
Fidel lebt weiter
Pause
Mangos im Überfluss
Revolutionäre Kunst
Vale de St. Vicente
Im Untergrund
Ausgang Caves de Indios
Abschiedskomitee
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