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Flight Log: Karachi OPKC -- New Delhi VIDP 23.03.2007

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Strecke: 629 NM
Geplante Flugzeit: 4h54min
Filed Route: KC BADIL NH BIMLA ZOHAR RK R471 TIGER G452 AVGON
ATIS Karachi: A 0300 ILS 25 350/07kt visibility 7km clouds FEW 10000ft 23/14 Q1016 big birds around airfield
Clearance: cleared to TIGER via R471 after take off initial climb FL 210 direct KC SQWK 7267 departure route BADIL 2C air defence clearance 251
Take Off Time: 04:04 Uhr (UTC)
ATIS Delhi: A 0700 RWY in use 28 expect RAD VEC ILS 28 TL 50 Bird activity 290/14kt visibility 6km sky clear 26/11 Q1014 NOSIG
Landing Time: 08:20 Uhr (UTC)
23.03.2007 Karachi/Neu Delhi: Nachdem Maries Versorgung am Vortag so lange dauerte und der Handlingagent wenig zur Beschleunigung der Arbeiten beitrug, erwarteten wir für den Abflug aus Karachi ähnliche Verzögerungen. Doch unsere Befürchtungen verflogen schnell, als uns am Terminal ein anderer Mitarbeiter der Handlinggesellschaft Shaheen Airport Services in Empfang nahm und zum Büro geleitete. Dort wurde unser Flugplan aufgegeben, und man überreichte uns die aktuellsten Wetterinfos. Es lief alles reibungslos und ohne Probleme. Wir passierten die Sicherheitskontrollen, die Beamten wurden auf meine Fliegertasche aufmerksam und packten sie komplett aus. Mein Leatherman-Tool weckte ihr besonderes Interesse. Ich zog es aus dem Lederetui, klappte es einmal auf, so dass nur die Zange, nicht aber das Messer und die anderen Werkzeuge sichtbar wurden. Sie gaben sich damit zufrieden, man braucht ja nun mal Werkzeug für so ein kleines Flugzeug.

Nachdem wir Marie gründlich inspiziert hatten, setzte ich noch eine Schraube am Handlochdeckel an der Tragfläche rechts um, damit die fehlende Schraube besser kompensiert wird und der Deckel nicht so klappert und Aluminiumoxid produziert, der sich schwarz auf der Tragfläche niederlegt. Dann bekamen wir die Motorstart- und Streckenfreigabe und rollten, entgegen der ATIS, nach Anweisung zur Startbahn 07. Startcheck, und schon ging es los zum nächsten Abenteuer.

Wir sollten sofort auf Flugfläche 210 steigen, rund 6.401 m. Im Steigflug packte ich die Atemmasken aus, die ab 18.000 ft vorgeschrieben sind und installierte das gesamte Zubehör. Der große Nachteil der Sauerstoffmasken ist, dass man während des Fluges nicht essen kann. So mussten wir bis zur Landung die Finger von unseren Lunchpaketen lassen.

Der Wind lag uns gut im Rücken und so erreichten wir bereits im Steigen eine Geschwindigkeit über Grund von 127 kts bei einer wahren Eigengeschwindigkeit von 96 kts. Eine Stunde später, auf Reiseflughöhe, flogen wir mit 182 kts über Grund bei einer TAS (True Airspeed) von 140 kts. Der Wind blies also mit rund 72 km/h von hinten.

Regelmäßig überprüften wir mit dem Oxymeter unsere Sauerstoffsättigungwerte. Wir sollten weiter steigen, bis auf Flugfläche 230: 7.010 m! Beim Übergang in den Steigflug vergaßen wir, die Kühlklappe für den Motor wieder zu öffnen und nach kurzer Zeit überhitzte sich der fünfte Zylinder, was uns eine rot blinkende Anzeige am Display anzeigte. Sofort öffneten wir die Klappe und leanten den Motor fetter, um den zusätzlich eingespritzten Treibstoff zur Kühlung durch Verdunstung zu nutzen.

Der Himmel war blau, die Luft dunstig und der Untergrund eintönige Steppenlandschaft. Beim Einflug nach Indien soll man sich zehn Minuten vorher bei Delhi Radar melden. Wir fingen bereits 30 Minuten vorher an und versuchten immer wieder Kontakt aufzunehmen, jedoch ohne Erfolg. Wir sendeten blind unsere jeweiligen Standorte aus, teilten Karachi Control mit, dass wir nach Plan weiterflogen und baten den Fluglotsen, er möge uns bei seinem Kollegen in Indien telefonisch anmelden. Kein Problem, das hatte er bereits getan. Erst nach über 30 Minuten Flugzeit über Indien konnte ich eine Verbindung herstellen.

Kurz vor Neu Delhi wandelte sich die steppenähnliche Landschaft in kultivierte Grünflächen. Wir wurden Stufe für Stufe in einen Sinkflug geleitet, um rechtzeitig die Höhe bis zum Flughafen abzubauen. Bei unter 50 Prozent Motorleistung flog Marie nun eine Airspeed von 120 kts und eine Geschwindigkeit über Grund von sagenhaften 224 kts. Das sind runde 400 km/h!

Im Endanflug waren wir die Langsamsten und es warteten bereits acht Airliner auf ihren Abflug am Rollhalt der Piste 28. Trotz wiederholtem, bockigem Anflug klappte die Landung gut. Am Abstellplatz erregte der Rosen-Flieger sofort Aufsehen und wir wurden von mehreren Indern begrüßt. Nach dem Abstellen des Triebwerks erfuhren wir, dass unser Handlingagent im Stau stehen und gleich kommen würde.

Es sollten gut anderthalb Stunden vergehen, bis unser Handlingagent tatsächlich ankam. Nun waren zahlreiche Telefonate und Meetings notwendig, bis nach über drei Stunden in gleißender Sonne ein Tankwagen erschien und die Bodencrew einen Betonklotz für die Befestigung von Marie brachte. Nach vier Stunden war Marie endlich betankt, vertäut und für den Sauerstoff eine Lösung in Sicht. Wir verabredeten uns mit dem Handlingagenten für den nächsten Morgen um 10:00 Uhr, um uns mit SAR Aviation Services zu treffen, die die 50-Stunden-Wartung durchführen wollen.

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Gespanntes Abwarten
Gespanntes Abwarten
Route nach Delhi
Im Steigflug
Flugfläche 230 - 7020m
Sauerstoff in Flugfläche 230
Sauerstoff in Flugfläche 230
Sauerstoff in Flugfläche 230
Fluß in Pakistan
Nur Steppe unter uns
Steppe Pakistans
Im Anflug
Anflug auf die 28
Grenze zwischen wüstenartiger Steppe und Vegetation
Delhi City
Delhi mit Flughafen im Hintergrund
Neu Delhi
Stadtpark
Auf dem ILS der Landebahn 28
Glücklich gelandet
Jet aus den USA
Kollege aus Frankreich
Lufthansa hilft uns
Lufthansa Manager und Mechaniker im Einsatz
Dank LH links und Handlingagent rechts ist Marie nun auch gesichert
Es wir nach einer Lösung für unsere Sauerstoffbefüllung gesucht
Langsam genervter Uwe
Nach einer Stunde ist unser Handlingagent da
Nach 3 Stunden endlich Benzin
Aufregende Betankung
Fertig!!