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Reiseeindrücke: Bali -- Lombok

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Lombok, indonesische Insel: ca. 2,40 Mio. Einwohner
Inselhauptstadt Mataram: ca. 0,36 Mio Einwohner
Indonesien: ca. 217,6 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum 2004: 1,3 %
Einwohner je km² : 114


10.04.07 Lombok/Gili Trawangan: Unser Fahrer brachte Uwe Thomas und mich vom Flugplatz direkt zum Hafen. Von dort wollten wir mit dem Boot nach Gili Trawangan übersetzen. Die Straße führte uns durch einen Wald, wo wir auf 'Wegelagerer' der besonderen Gattung trafen: Viele Affen hockten am Straßenrand, weil sie offensichtlich Futter von Vorbeifahrenden gewohnt waren.

Der erste Eindruck von Lombok war sehr gut. Die Menschen sind freundlich, die Natur scheint unberührt und authentisch. Am hoteleigenen Anlegeplatz mussten wir einen Moment auf das Schnellboot für die gut 15 Kilometer lange Überfahrt auf die Insel Gili Trawangan warten. Als ich vor sieben Jahren schon einmal hier war, benötigten die landestypischen, einfachen Boote 50 Minuten für die Strecke, heute dauerte der Trip mit dem 170 PS starken Schnellboot nur zehn Minuten.

Im Hotel gab es als Willkommensgetränk frische Kokosmilch direkt aus der Nuss. Uwe Thomas hatte so etwas noch nie getrunken, fand aber Gefallen daran. Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, führte mich mein erster Weg zum Tauchladen 'Blue Marlin Dive', denn ich wollte meine Tauchgänge für den nächsten Tag buchen. Der Tauchführer stutzte und kam ins Grübeln – bis er mich tatsächlich wieder erkannte: Ich war der deutsche Tourist, der ihm vor sieben Jahren versprochen hatte, wieder zu kommen. Die Freude über das Wiedersehen war riesig, und wir verabredeten uns für den Abend im 'Kir Na Nog', einem der angesagtesten 'Irish Pubs' auf der Insel.

Für die erste Erkundungstour von einer halben Stunde nahmen Uwe Thomas und ich in einer Pferdekutsche Platz. Auf Gili Trawangan fahren keine Autos. Man nutzt Pferd und Wagen oder das Fahrrad.

11.04.07 Gili Trawangan: Sebastian war heute buchstäblich abgetaucht und deshalb den ganzen Tag nicht zu sehen. Das traf sich gut, denn ich gönnte mir einen Ruhetag. Ich schaute mir die Insel an und kümmerte mich um Flugpläne, Genehmigungen und die Wartung der Maschine in Sydney; denn morgen geht's zurück nach Bali und dann endlich nach Australien.

Unser Hotel 'Vila Ombak' soll das beste der Insel sein, zweifellos gehlrt es nicht zu den besseren auf unserer Reise. Unter seinen Merkwürdigkeiten sticht das Bad hervor. Bad und Toilette befinden sich außerhalb des Zimmers quasi im Freien; es ist überdacht und von 2,20 Meter hohen nach oben geöffneten Sichtschutzwänden umgeben. So nehmen wir unfreiwillig Anteil an den Toiletten- und Duschgängen der Nachbarn. Im Prospekt liest sich das so: 'Semi-open bathroom with a little garden next to your shower' (es sind übrigens Salzwasserduschen). Der 'Garten' ist ein Blumenbeet im Bad, in dem ein zehn Zentimeter langer Gecko (Eidechsen ähnlich) wohnt. Das Essen ist allerdings deutlich besser als die Räume; es gibt frischen Fisch, Salate, Gemüse, Hummer und manch' andere Köstlichkeiten.

Ein Rundgang auf der Insel bringt spannende Eindrücke, die wohl den schönsten Bildern eines Traumurlaubs entsprechen. Sonne, warmes Seewasser und vor dem Strand jede Menge Korallen, viele kleine Boote, die vor allem Taucher aufs Meer hinausfahren. Die Strandpromenade ist von Kneipen gesäumt, aus denen Hardrock für die Engländer und deutsche Schnulzen für die älteren Herrschaften herausdringt. Die Einheimischen versuchen, alles Mögliche zu verkaufen. Im Angebot sind auch diverse Rauschmittelchen zum Antörnen. Hier können sich Aussteiger, Studenten in den letzten Semestern und Taucher glücklich fühlen, wenn Hygiene und Privatsphäre nicht als ganz so wichtig eingestuft werden.
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Während Uwe Thomas die Insel erkundete, hatte ich eine Verabredung mit den Tauchern. Gegen 9.00 Uhr brachen wir mit dem Boot zum 'Shark Point' auf der anderen Seite der Insel auf. Von der Reling ließen wir uns rücklings ins 29 Grad warme Wasser fallen und stiegen zu viert auf 31 Meter Tiefe ab. Am Rande eines Riffs sahen wir zwei große, gut 3,50 Meter lange Weißspitzen-Haie, viele Riesenschildkröten, Blaupunkt-Stachelrochen und viele andere exotische Meereslebewesen. Leider kam ich mit meiner Unterwasserkamera nicht zurecht, fürchtete schon, keine Bilder von unserem Tauchgang schicken zu können. Glücklicherweise half mir der Tauchkollege Jaap Norbruis aus. Er beherrschte seine Kamera perfekt und ich durfte anschließend einige seiner Bilder kopieren.

Der zweite Tauchgang fand um 12.00 Uhr statt, diesmal am Sunset Riff vor Gili Trawangan. Gleich zu Beginn sahen wir eine über zwei Meter lange schwarz-weiß gestreifte Wasserschlange, die zum Luftholen an die Oberfläche kam – ein sehr beeindruckendes Tier. Wir tauchten bis auf eine maximale Tiefe von 23 Meter und waren von der Vielfalt des Lebens unter Wasser geradezu erschlagen. Einfach toll!

Auf der Rückfahrt, die eine viertel Stunde dauerte, setzte ich mich ohne T-Shirt auf das Sonnendeck des Bootes. Das war ein böser Fehler, denn nahe des Äquators reichen 15 Minuten für einen Sonnenbrand. Zum Glück war er nicht so schlimm, so dass ich in der Nacht trotzdem ruhig schlafen konnte.

Die Zeit zwischen zweitem Tauchgang und Nachttauchgang verbrachte ich lesend auf meinem Zimmer. Diese Unterwasserausflüge sind anstrengender, als man vermuten möchte. Um 18.00 Uhr traf ich den Tauchführer. Ich war der einzige Kunde, was mich freute, denn so konnte ich freier den Dingen unter Wasser nachgehen. Mit Taschenlampe ausgerüstet, tauchten wir in recht starker Strömung am Hausriff entlang. Wir bekamen 'Spanische Tänzer', Krebse, Drachenfische und einige Oktopusse und Kalamari zu sehen. Dann schalteten wir die Taschenlampen aus und wedelten mit den Händen schnell hin und her. Dadurch wurde Plankton angeregt, so dass es plötzlich wie Glühwürmchen grün zu leuchten begann.

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Affen am Wegesrand
Affen am Wegesrand
Morgendliche Putzaktion
Neugierige Beobachter
Sieht das Ganze eher gelassen
Straße durch die Wälder Lomboks
Reisterrassen am Wegesrand
Hoteleigener Hafen auf Lombok für die Überfahrt zur Gili Trawangan
Anlegestelle, im Hintergrund der Hügel der Gili Trawangan zu erkennen
Vorbereitung des ersten Tauchganges
Auf dem Tauchboot fertig zum Auslaufen
Auf der Fahrt zum 'Shark Point', rechts Gili Meno
Unsere Hotelanlage
Lombok im Hintergrund
Hotel Vila Ombak
Copyright: Jaap Norbruis – Glasklares Wasser
Sebastian in der Tiefe
Sebastian
Copyright: Jaap Norbruis – Muräne in ihrem Versteck
Copyright: Jaap Norbruis – Clownsfische im Seeanemonen-Versteck
Copyright: Jaap Norbruis – Giftiger Lionfish
Copyright: Jaap Norbruis – Seeschlange beim Luftholen
Copyright: Jaap Norbruis – Nemo in seinem Versteck
Copyright: Jaap Norbruis – Feuerqualle
Copyright: Jaap Norbruis – Seeschlange
Copyright: Jaap Norbruis – Riesen-Klappmuschel