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Reiseeindrücke: Hong Kong -- Taipeh

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Taipeh, Hauptstadt Taiwans: ca. 2,6 Mio. Einwohner
Taiwan: ca. 22,7 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum 2004: 0,4 %
Einwohner je km² : 630


15.08.07 Taipeh: Nachdem am ersten Tag in Taipeh die 50-h-Wartung der Marie fast beendet war und das Öl aus dem Motorblock über Nacht abgelassen werden sollte, fuhren wir zu einem uns empfohlenen urigen Chinarestaurant. Dort sprach zwar niemand Englisch, aber die Speisekarte war glücklicherweise mit Bildern versehen. So bestellten wir mit Gesten und Erklärungen und einer Portion Humor etwas zu Essen. So ganz hatte es dann doch nicht funktioniert. Anstatt des erwarteten Schweinefleischs bekamen wir Schweineleber, statt Fisch erhielten wir Calamares ... Dennoch war es ein ausgesprochen angenehmes Speisen. Schließlich gingen wir einigermaßen gesättigt, und sehr zufrieden ins Bett.

Am nächsten Tag fuhren wir zunächst noch einmal zum Flugplatz, um zu überprüfen, ob das alte Öl gänzlich aus dem Motorblock ausgelaufen war, um anschließend das neue Öl einzufüllen. Alles verlief problemlos. In der Zwischenzeit bot Han-Yu-Eh, genannt Henry, unser Betreuer von Trans Asia Airways, an uns 'seine Stadt' Taipeh zu zeigen.
Direkt vom Flugplatz brachen wir, mit noch leicht ölverschmierten Händen, zur Sightseeing-Tour auf. Als erstes zeigte uns Henry das Museum von Taipeh, ein weitläufiger Prachtbau im chinesischen Stil. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf die Besichtigung des Museums.

Wir fuhren in die umliegenden Berge von Taipeh zu einer Bergspitze. Hier machten uns nicht nur heftige Winde von bis zu 70 km/h zu schaffen, sondern wir waren auch von Kumuluswolken umgeben. Zwischendurch gab es aber immer wieder Wolkenlöcher, durch die wir auf ganz Taipeh und den Fluss Danshui sowie die gegenüberliegenden Berge sehen konnten.
Auf der Bergspitze befindet sich ein so genanntes VOR (VHF Omni-directional Radio range). So ein APU (Auxiliary Power Unit) erzeugt und strahlt elektromagnetische Wellen im Bereich von Radiowellen ab. Es dient zur Funknavigation. Henry meinte, dass wir auf unserem Weiterflug diese Bergspitze passieren werden.

Auf dem Rückweg in die Stadt trafen wir ein glückliches Hochzeitspaar, das sich gerade in vielen Posen fotografieren ließ und sich dabei auf die segensreiche Zeit der Ehe freute.

Wieder in der Stadt angekommen zeigte Henry uns den '101', ein Hochhaus mit 101 Stockwerken und damit das höchste Gebäude Taipehs. Schon von unten war es sehr beeindruckend, doch erst vom Dach aus sahen wir, wie hoch dieses Gebäude tatsächlich ist. Während eines ausgiebigen Rundganges auf dem Dach hatten wir abermals einen wunderschönen Blick über die gesamte Stadt sowie deren Außenbezirke.
Wir waren erstaunt über das riesige Ausgleichsgewicht, das oben im Turm positioniert und beweglich angeordnet ist, um bei Erdbeben die Schwingungen des Gebäudes unter Kontrolle zu halten. In dem kleinen Café des '101' genossen wir ein Mövenpick-Eis in bekannter Qualität.

Am Abend aßen wir mit Henry erneut in 'unserem' Chinarestaurant. Dieses Mal ließen wir uns nicht überraschen, sondern übertrugen Henry die Entscheidung bei der Auswahl der Gerichte: Es gab taiwanesische Spezialitäten. Wir hatten viel Vergnügen. Henry erzählte, er sei 39 Jahre alt, unverheiratet und lebe bei seinen Eltern. In Taiwan heirate man relativ spät und habe in der Regel ein bis zwei Kinder. Man wünsche sich zunächst einen Sohn, denn dadurch würde der eigene Name weitergegeben. Darüber führten wir nun eine längere Diskussion. Als stolzer Vater von Töchtern bzw. Großvater von Enkeltöchtern versuchte ich, Henry zu überzeugen, wie unwichtig es im Grunde genommen sei, ob zuerst ein Sohn geboren wird oder eine Tochter die Erstgeborene sei. Vielleicht überdenken er und seine Landsleute doch noch einmal ihre Ansichten.

Nach Einbruch der Dunkelheit schlenderten wir die Hauptstraße hinunter zu unserem Hotel, um uns den Flugvorbereitungen für den nächsten Tag zu widmen.

Mit viel Freude nahmen wir zur Kenntnis, dass die Menschen, die wir in Taipeh trafen, sich uns gegenüber sehr freundlich und zuvorkommend verhielten. Sie waren fasziniert von unserer 'globeflight-rallye' und unserem Rosenflieger. Alle wünschten uns viel Glück und freuten sich, dass Deutsche bzw. Europäer den Weg nach Taipeh fanden. Auch die Controller im Tower und die Mitarbeiter von China Airlines brachten uns große Sympathie entgegen und halfen uns, wo sie nur konnten. Hans Christian und ich haben ganz besonders unserem Freund Henry zu danken. Bei Trans Asia Airways ist er zuständig für Flug- und Wettervorbereitung und die Zusammenstellung sonstiger wichtiger Informationen für Piloten. Noch in der Nacht sandte er uns aus eigener Initiative aktuelle Wetternachrichten per Fax ins Hotel, um uns über die genaue Position des Taifuns zu informieren. So konnten wir die entsprechenden Vorkehrungen treffen. Am Morgen unseres Abfluges kam er zum Flughafen, um uns etwas Bordverpflegung mitzugeben. Er sorgte auch dafür, dass wir ein Follow me car bekamen, um sicher zum Start rollen zu können.

Nach unserem Abflug aus Taipeh erhielten wir viele E-Mails mit Glückwünschen, worüber wir uns sehr freuten.

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Uwe Thomas und Hans Christian am Museum in Taipeh
Uwe Thomas und Hans Christian am Museum in Taipeh
In den Bergen hängen die Wolken am Gipfel
Hans Christian mit unserem Guide Henry
Die Wolken sind verwunden
Ein glückliches Hochzeitspaar in Taipeh
Die Piloten vor dem 101
Toller Blick auf Taipeh vom 101
Das Ausgleichsgewicht des 101 ist auch ein Kunstwerk
Mövenpickeis schmeckt auch in Taipeh lecker
Henry hat die Speisekarte übersetzt ...
... und spezielle Köstlichkeiten ausgewählt
Erst im Dunkeln sind wir zurück im Hotel