Reiseeindrücke: Nome -- Anchorage

Anchorage, größte Stadt Alaskas: ca. 0,27 Mio. Einwohner
USA: ca. 293,7 Mio. Einwohner
Bevölkerungswachstum 2004: 1,0 %
Einwohner je km² : 30


26.08.2007 Anchorage: Wir verließen den Flughafen und fuhren in das Hotel Captain Cook in Anchorage. Dabei fiel uns auf, dass sich immer wieder unsere Wege mit denen von Captain Cook kreuzen. Bereits in Rockhampton in Australienkonnten wir das Captain Cook Denkmal bewundern.
Die Hotelzimmern waren gemütlich eingerichtet. Ich telefonierte erst einmal mit Karin Martensen aus Schobüll bei Husum, die hier in Anchorage Inhaberin mehrerer Autohäuser ist. Sie freute sich sehr über unseren Besuch und wir vereinbarten ein Treffen um 13:00 Uhr im Hotel. Sie war über die Begegnung hocherfreut, zumal sie mit uns Plattdeutsch schnacken konnte.

Nachdem wir in der Nähe des Flughafens etwas zu Mittag aßen, zeigte uns Karin ihre Autohäuser und ihr Haus am Berg. Das war für uns natürlich sehr interessant. Vom Wohnhaus, das auf einem großen, sehr schönen und gepflegten Grundstück liegt, hatten wir eine gigantische Aussicht auf die ganze Stadt Anchorage.
Karin telefonierte dann mit ihrem Sohn Marten und informierte ihn über unseren Besuch. Er beabsichtigte, gegen 16:00 Uhr sein Boot zu Wasser zu lassen, um es in einem Gletscherfluss auszuprobieren. Bei dieser Gelegenheit wollte er auch Lachse fangen. Er lud uns zu diesem Abenteuer ein, und wir stimmten begeistert zu. Marten holte uns mit seinem Schwager Chris mit Mutter Ilona am Haus von Karin Martensen ab. Kaum dass wir in dem großen Wagen mit Trailer und Boot Platz nahmen, ging die Fahrt auch schon los.

Eine Stunde fuhren wir entlang eines Flusses, umgeben von hohen Bergen, bis zu dem Ort, an dem dieses Boot zu Wasser gelassen werden sollte. Je näher wir dem Ort kamen, desto kälter wurde es. An den Berghängen lag Schnee und das rauschende Wasser war eiskalt. Marten ließ mit seinem Schwager Chris das Boot zu Wasser. Erst musste noch etwas Benzin besorgt werden, aber dann ging es in atemberaubender Geschwindigkeit über den Gletscherfluss, vorbei an großen Baumstümpfen und Baumstämmen. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, nicht nur Schwimmwesten zu tragen, sondern sich auch anzuschnallen. Ich verpackte mich in einer dicken Jacke mit Kapuze, da der Fahrtwind doch recht kalt war. Und auch Hans Christian pfiff der Wind reichlich um die Ohren.

Nach einer dreiviertelstündigen Fahrt erreichten wir in der Nähe des Gletschers das Revier der Lachse. Marten und Chris holten Angeln und Köder heraus und versuchten Ihr Glück. Wir entdeckten eine ganze Gruppe von Lachsen, die sich im flachen, nicht fließenden Wasser zurückgezogen haben. Aber alle Anstrengungen einen oder gar mehrere dieser Lachse an die Angel zu bekommen, schlugen fehl. Auch Hans Christian beteiligte sich am Angeln. Für mich als Nichtangler und Zuschauer hielt sich die Begeisterung für den Angelsport in Grenzen, zumal kein Fisch anbiss.
Nach etwa einer Stunde gaben wir schließlich auf. Wir sahen zwar viele Lachse, aber fangen ließ sich keiner. Marten verteilte dafür geräucherten Lachs, der aus seiner letzten Angeltour stammte. Dann ging es zurück.

Anchorage zählt etwa 300.000 Einwohner. Da Alaska insgesamt nur 750.000 Einwohner hat, lebt und arbeitet etwa die Hälfte der Bevölkerung in Anchorage. Die Stadt entwickelt sich immer mehr zu einem Fremdenverkehrsort. Viele Amerikaner aus Texas, Kansas und anderen Südstaaten, die unter der Sommerhitze leiden, reisen hier her und erfreuen sich an der Wildnis, der Fischerei und an dem guten aber nicht so heißen Wetter.

Wir verabschiedeten uns von der Familie Martensen nicht ohne vereinbart zu haben, dass im nächsten Jahr, wenn die Familie nach Schobüll kommt, wir selbstverständlich mit der Marie einen Rundflug über die Insel Sylt und über die Welt der Halligen machen werden, um ihnen so eine anderen Blick auf 'unsere' Landschaft zu ermöglichen.