Flight Log: Bastia LFKB -- Hannover EDDV 04.12.2015

Strecke: 687 NM
Geplante Flugzeit: 5:15 Std.
Filed Route:
ATIS Bastia:
Clearance:
Take Off Time: 09:15 Uhr
ATIS Hannover:
Landing Time: 14:30 Uhr
04.12.2015 Bastia/Hannover:
Endlich mal waren wir mehr als eine Stunde vor dem Abflug am Flugplatz. Unser Taxifahrer war einfach schnell. Dann ging es los:

Zuerst eine gründliche Gepäckkontrolle, dann eine gründliche Körperkontrolle, dann eine Ausweiskontrolle, dann wieder eine Körperkontrolle und dann Bezahlen der Landegebühr. Trotzdem waren wir noch fast eine Dreiviertelstunde vor dem Start im Flugzeug, beschäftigten uns mit Flugvorbereitungen und freuten uns, früher als geplant, fliegen zu können. Frohen Mutes beantragte Martin das Anlassen der Maschine um ca. 9:30 Uhr. Zu unserem größten Erstaunen aber wurde dieser Wunsch nicht erfüllt, sondern uns mitgeteilt, dass wir erst um 10:58 Uhr fliegen können. Etwas lange Gesichter im Cockpit: was ist denn jetzt los? Auf Nachfrage bestätigte der Tower, dass die Flugsicherung der Schweiz diesen sogenannten Slot vorgegeben hatte und der Tower gar nicht anders handeln konnte. Kurz darauf rief Andrew von Flight Service auf meinem Handy an und teilte mit, dass die Schweizer Behörden zuständig sind dafür, dass wir erst um 10:58 Uhr starten können. Es gäbe aber eine Möglichkeit, den Flugplan so zu verändern, dass wir über eine längere Stecke in 14.000 ft fliegen, also etwa 4.600 m und wir erst nach Überquerung der Alpen zurück können auf unsere übliche Flughöhe von 10.000 ft bzw. etwa 3.300 m. Wir wollten natürlich los und waren mit 14.000 ft einverstanden. Das bedeutete allerdings - auch aufgrund der Wetterlage -, dass wir sowohl die Sauerstoffanlage in Betrieb nehmen mussten als auch die Enteisung. Denn eine Front näherte sich den Alpen. 10 Minuten später hatten wir tatsächlich die Freigabe zum Start und in der Zwischenzeit hatten wir auch die Enteisungsanlage und die Sauerstoffanlage vorbereitet, so dass wir ohne Probleme unseren Flug nach Hannover beginnen konnten. Schon nach einer Viertelstunde war unter uns eine geschlossene Wolkendecke und man sah nur noch die die Gipfel einiger Berge von Korsika. Das änderte sich jedoch, als wir das italienische Festland erreichten. Zu unserem Erstaunen waren die kompletten Alpen wolkenfrei. Wir hatten einen herrlichen Blick auf den Alpenkamm, auf die schneebedeckten Berge und eine Weitsicht bis über die Alpen. Also eine durchaus positive Überraschung und das in 4.600 m und bei einer kleinen Sauerstoffdusche. Kurz hinter den Alpen wieder eine geschlossene Wolkendecke und leichter Eisansatz an den Flügeln, aber grundsätzlich alles kein Problem.

Ein Anruf bei Marie über das Satphone kündigte unsere Landung um 15:30 Uhr in Hannover an. Marie war darüber aber schon längst informiert von Derk, der uns wiederum übers Internet gefolgt war und sogar darüber informiert war, dass wir hinter den Alpen gebeten hatten, von 140.000 ft wieder auf 10.000 ft sinken zu dürfen. Seine durchaus richtige Vermutung: die wollen Sauerstoff sparen. Und wir wollten auch raus aus den Wolken, um Eisansatz möglichst zu verhindern.

Kurz vor Hannover klarte das Wetter so auf, dass wir bei Sonnenschein landen konnten und von einem klitzekleinen Team begrüßt wurden u. a. von Derk und natürlich von Marie als Vertreterin des Bodenpersonals. Das war es dann wohl für dieses Jahr mit dem Versuch, nach Brasilien zu kommen. Wir werden besser vorbereitet im Januar 2017 definitiv nach Südamerika fliegen.